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News August 2021

Liebe Spenderinnen und Spender, sehr geehrte Damen und Herren

Erfreuliche Projekte – erfolgreiche Aufforstungen

Aus unseren nicht von Unruhen betroffenen Projektgebieten erreichen uns durchwegs erfreuliche Nachrichten. Juli und August ist Regenzeit und die Monate, in welchen die Setzlinge ausgepflanzt werden. In den Gebieten, wo die Arbeiten schon abgeschlossen sind, liegen die Pflanzzahlen über dem Budget und es erreichen uns Fotos von sehr schönen, kräftigen Setzlingen, welche von Dorfgemeinschaften gepflanzt werden. Wir sind sehr froh und dankbar, dass die Tätigkeit in diesen Teilen von Äthiopien so erfolgreich verläuft. Hier einige Fotos aus drei Projektgebieten in der Oromia Region.

Alle Gebiete, wo die Arbeiten schon abgeschlossen sind, bitten uns, die Aktivitäten auch im Jahr 2022 und den Folgejahren fortzusetzen. Dies zeugt von der Zuversicht, dass wir ungehindert weiterarbeiten können.

Weiterhin kriegerische Auseinandersetzungen und Unruhen

Die traurige Feststellung ist, dass im Tigray weitergekämpft wird. Seit anfangs Juni versuchen die Tigray-Kämpfer die in den Vormonaten von der Regierung eingenommen Gebiete wieder zurückzuerobern. Doch auch in anderen Regionen sind Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Stämmen ausgebrochen, welche grosse Not und Leid über die Menschen dieser Gebiete bringen. Leider werden dringend benötigte Hilfslieferungen zur Bekämpfung der Hungersnot im hart betroffenen Tigray immer wieder an der Zufahrt behindert, so dass die humanitäre Katastrophe sich weiter verschlimmert und immer mehr Menschen von Hunger und Leid betroffen sind. Da nach wie vor weder Telefon- noch Internetverbindungen möglich sind, ist die Nachrichtenlage sehr dürftig und unsicher. Sobald wir wieder direkte, klare Informationen aus unseren Tigray-Projekten erhalten, werden wir entsprechend informieren.

Dr. Simon Pfister

News Juli 2021

Liebe Spenderinnen und Spender, sehr geehrte Damen und Herren

. . . seit dem 28. Juni überstürzen sich die Ereignisse im Tigray! Wende zum Guten? Wir wollen es ganz fest hoffen – für die notleidende Bevölkerung!

Am Montag 28. Juni haben die Tigray-Truppen die Hauptstadt des Tigray, Mekele, wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Dies, nachdem der Chef der Übergangsregierung öffentlich die Regierungstruppen aufgerufen hat, sich zurückziehen, um internationaler Hilfe uneingeschränkten Zugang zur notleidenden Bevölkerung zu gewähren und damit eine Hungersnot abzuwenden. Kurz nach diesem Aufruf haben sowohl die ganze Übergangsregierung wie auch die Regierungstruppen die Stadt verlassen. Mit grosser Freude und Erleichterung wurden die Tigray-Kämpfer von der Bevölkerung empfangen und unterstützt. Auch aus weiteren Städten haben sich die Truppen der äthiopischen Zentralregierung, die eritreischen Truppen und die Spezialkräfte der Amhara-Region zurückgezogen. Auf dem Rückzug wurde wichtige Infrastruktur zerstört, beispielsweise die Brücke über den Fluss Tekeze, eine der zwei Haupt-Verkehrsachsen der Region Tigray. Da auch wieder die Kommunikation und Stromversorgung unterbrochen sind, bleibt vieles unklar und ob, beziehungsweise wann und wie internationale Hilfe die notleidende Bevölkerung erreichen kann, bleibt unklar. Dennoch gibt diese Entwicklung Anlass zur Hoffnung, dass das Leiden ein Ende findet und die Menschen mit dem Nötigsten – vor allem Lebensmittel – versorgt werden können.

In den andern Projektgebieten beginnen die Pflanzungen 2021

Die Berichte und Fotos, die wir aus den Oromo-, Amhara- und Sidamo-Projekten erhalten zeigen, dass auf Grund der nun einsetzenden Regenzeit die Pflanzungen an den Bergen beginnen können. Die Pflanzzeit wird sich auf die Monate Juli und August erstrecken.

Nothilfe für Tigray

Unser Aufruf für Nothilfe für Menschen im Tigray ( http://greenethiopia.org/nothilfe-tigray/ ) hat erste schöne Resultate gezeigt. Weil die direkte Hilfe am sichersten über die mit uns zusammenarbeitenden Frauenorganisationen zu den Notleidenden kommt, haben wir in erster Linie die Frauenorganisationen in Adwa, Axum und Adigrat unterstützt. Auch für diese speziellen Spenden sind wir sehr dankbar.

Dr. Simon Pfister

News Juni 2021

Liebe Spenderinnen und Spender, sehr geehrte Damen und Herren

Keine Befriedung im Land bis jetzt – bringen die Wahlen von Ende Juni die Wende zum Guten?

Wie sehr haben wir doch gehofft, nach 7 Monaten Krieg im Tigray endlich Gutes berichten zu können, dem ist leider nicht so. Wie uns unsere Projektpartner, zu denen wir sporadisch telefonischen Kontakt haben, berichten, hat sich die humanitäre Situation leider nicht verbessert. Kein Abzug des vor zwei Monaten angekündigten Rückzuges der eritreischen Truppen. Alle Appelle von vielen Staaten an den Ministerpräsidenten, die Verfolgung der 6-Millionen-Ethnie der Tigray zu beenden und Friedensverhandlungen aufzunehmen, finden kein Gehör. Im Gegenteil, der Staat erwidert solche Appelle als Einmischung in die innere Angelegenheit des Landes und weist sie zurück!

Unverändert guter Projektverlauf in unsern Oromia, Amhara und Sidamo Gebieten

Weil wir die Reisewarnungen des EDA ernst nehmen und zurzeit auf Reisen verzichten, haben wir die Berichterstattung intensiviert. Die Reporte, welche wir mit Fotos untermauert erhalten, sind durchwegs positiv, sodass wir davon ausgehen dieses Jahr in diesen Gebieten die Projektarbeit vollumfänglich realisieren zu können.

Nothilfe für Tigray

Der Stiftungsrat hat sich an seiner Sitzung vom 19.05.2021 intensiv mit der Notlage unserer Projektmitarbeitenden im Tigray befasst und entschieden, befristet bis zur nächsten Stiftungsratssitzung Ende August Nothilfe zu leisten. Wie diese ausgestaltet ist, können Sie der Information «Nothilfe Tigray» http://greenethiopia.org/nothilfe-tigray/ entnehmen. Auch für diese speziellen Spenden sind wir sehr dankbar.

Dr. Simon Pfister

News Mai 2021

Liebe Spenderinnen und Spender, sehr geehrte Damen und Herren

Nachdem weiterhin schlechte Nachrichten über Krieg und Unruhen in Äthiopien auch in den hiesigen Medien erscheinen, informieren wir Sie über unseren Kenntnisstand und den Projektverlauf wie folgt:

Normaler Projektverlauf in Oromia, Amhara und Sidamo

Die Leiterin unserer Geschäftsstelle in Addis Ababa hat in der letzten April-Woche erneut einige der Gebiete besucht und den Arbeitsfortschritt in Baumschulen und der Aufforstungsvorbereitung an den Hügeln und Bergen kontrolliert. Sie berichtete uns, dass alle Arbeiten nach Plan verlaufen. Auch in den Quartalsrapporten, welche wir im April erhalten haben, wird der gute Arbeitsfortschritt in Wort, Zahlen und Fotos eindrücklich dokumentiert. Hier einige der uns zugestellten Fotos:

Immer noch warten auf Frieden im Tigray

Sporadisch können wir Telefonverbindungen zu unseren Projektverantwortlichen im Tigray herstellen. Sie berichten uns, dass noch keine Normalität herrscht, obwohl gewisse Fortschritte zu verzeichnen sind. Dies dank Hilfslieferungen und medizinischer Versorgung, in erster Linie durch Ärzte ohne Grenzen. Insgesamt wird von unseren Kontaktpersonen die Lage jedoch sehr düster geschildert. Die eritreischen Truppen, deren Anwesenheit von den Regierungen beider Länder lange verleugnet und jetzt endlich zugegeben wurde, machen leider noch keine Anstalten, das Land wieder zu verlassen. Die UNO hat am 22. April einen dramatischen Aufruf zur Beilegung der Kampfhandlungen gemacht und vor einer grossen Hungersnot in den ländlichen Gebieten gewarnt. Wir können nur hoffen, dass dieser Aufruf Gehör findet und sich die Situation endlich verbessert.

Danke an Spenderinnen und Spender

Sehr erfreulich ist, dass unser Spendeneinkommen in den ersten vier Monaten trotz Corona-Pandemie und trotz der schlechten Nachrichten aus Äthiopien auf Vorjahreshöhe liegt. Wir danken unseren Spenderinnen und Spendern für diese überaus wertvolle Treue einmal mehr sehr herzlich.

Dr. Simon Pfister

News April 2021

Liebe Spenderinnen und Spender, sehr geehrte Damen und Herren

Zurzeit – anfangs April – können wir Sie über die Situation in Äthiopien wie folgt informieren:

Positive Informationen über den Projektverlauf in Oromia, Amhara und Sidamo

In diesen drei Regionen haben wir rund 80 % unserer Projekte in Äthiopien. Durch Reisen unserer Leiterin der Geschäftsstelle in Addis Ababa in die Projektgebiete und aus Quartalsberichten die uns nun laufend erreichen, erhalten wir positive Informationen über den Verlauf dieser Projekte. Die Setzlingsproduktion in den Baumschulen geht voran, auch die Vorbereitung der Aufforstungen an den Hügeln und Berghängen. In den ersten April-Tagen erreichten uns u.a. die folgenden Fotos:

Hoffnungs-Signale aus dem Tigray

Nachdem wir seit Februar mehr oder weniger regelmässig telefonisch mit unseren Partnern in den drei Tigray-Gebieten Kontakte haben, wächst die Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation. Über die Aufforstungsgebiete Adwa haben wir wenig zuverlässige Informationen. Von Laileymaichow (südlich von Axum) und Gulamakeda (nördlich und westlich von Adigrat) wissen wir aber, dass die Aufforstungen durch die kriegerischen Geschehnisse nicht beeinträchtigt wurden. In der Zwischenzeit konnten wir Geld überweisen, damit die Wächter bezahlt werden können. Hingegen bestätigt sich, dass für 2021 keine neuen Setzlinge produziert werden. Weil Hilfsorganisationen für Nahrungsmittelhilfe und medizinische Hilfe endlich Zugang in die Gebiete haben, dürfte sich auch die Hunger- und Gesundheitsversorgung verbessern. Das wollen wir für die geplagte Bevölkerung doch sehr hoffen.

Dank an Spenderinnen und Spender

In den vergangenen Wochen und Monaten erreichten uns verschiedentlich Anfragen von Spenderinnen und Spendern über die Situation in Äthiopien und ob Hilfe nach wie vor möglich und opportun seien. Ja, wie auch diese News bestätigen, geht die Arbeit in 80 % unserer Gebiete normal weiter. Und weil neue Aufforstungen im Tigray dieses Jahr ausfallen, haben wir diese teilweise in andere Regionen verlegt. Zudem besteht berechtigte Hoffnung, dass wir auch im Tigray die Arbeit wieder fortsetzten können.

Dr. Simon Pfister

Jahresbericht 2020

2020 – ein Jahr mit vielen Herausforderungen!

2020 ist unser 20-jähriges Jubiläumsjahr, in welchem wir unser hochgestecktes Ziel erreicht haben: 10 Millionen Bäume gepflanzt.

Alle weiteren Informationen zur Arbeit und Resultate der Stiftung, in diesem anspruchsvollen Jahr (Corona-Pandemie, Heuschreckenplage, Tigray-Konflikt) sind im Jahresbericht ausführlich beschrieben.

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Jahresrechnung 2020 mit Leistungsbericht

Unsere Jahresrechnung informiert detailliert über unsere Ertrags- und Finanzsituation.

Sie finden die vollständige Jahresrechnung unter folgendem Link.

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Jahresbericht 2020 (PDF 0.3 MB)

Testat 2020

Unser Wirtschaftsprüfer hat die vollumfängliche Einhaltung von Swiss GAAP FER 21 bestätigt.

Sie finden den vollständigen Bericht unter folgendem Link.

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Testat 2020 (PDF 0.3 MB)

Dezember 2020: Konflikte verhindern Zugang zum Projektgebiet

Die Nachrichten, welche in der zweiten November-Hälfte aus Äthiopien eintreffen sind ebenso dürftig wie traurig. Der Konflikt zwischen der Zentral-Regierung und der für mehr Autonomie bestrebten Region Tigray artete in kriegerische Handlungen aus. Inzwischen scheint, dass die Zentralregierung die wesentlichsten Teile der Region Tigray besetzt hat. Was wirklich passiert ist und noch läuft, ist unklar, denn seit anfangs November sind sämtliche Nachrichtenverbindungen unterbunden. Wir warten mit grosser Ungeduld, bis wir wieder Kontakt haben können. Denn immerhin beitreiben wir 20 % unserer Projekte im Tigray.

Das Kirchen-Aufforstungsprojekt, welches Digitec-Galaxus mit dem Verkauf von Evergreen-Tonern unterstützt, liegt in Axum, einer Stadt in der Central-Zone des Tigray. Die letzten Nachrichten erreichten uns noch im Oktober, seither ist Funkstille. Da sich das Projekt um Kirchen befindet, gehen wir davon aus, dass diese von den Auseinandersetzungen nicht betroffen sind. Denn – das ist eine der schönen Traditionen (bisher) in Äthiopien, dass die beiden Haupt-Religionen (orthodoxe Christen und Muslime) bei Streitigkeiten ihre sakralen Gebäude wie Kirchen, Moschen, Friedhöfe, etc. respektieren. Das dürfte auch jetzt so sein.

Um doch noch einen positiven Aspekt in diesen düsteren Dezember-Bericht zu bringen, zeigen wir zwei Fotos, welche einen kleinen Einblick über die Wirkung des Projektes vermitteln.

Wir danken Digitec Galaxus einmal mehr sehr herzlich für die Unterstützung mit dem Verkauf von tree4you – Produkten.

Und einmal mehr wieder der Appell an die Kunden von Digitec Galaxus AG: ob im Geschäftsbüro oder bei Home-Office Arbeiten können wir nur einmal mehr empfehlen: tree4you-Produkte kaufen!

Neuigkeiten November 2020

Aufforstungsziel 2020 erreicht

Per Ende Oktober sind alle Aufforstungsberichte des Jahres 2020 eingetroffen und wir dürfen mit grosser Dankbarkeit und Zufriedenheit feststellen, dass wir unser Ziel von 10 Millionen Bäumen mit total 10,3 Millionen mehr als erreicht haben. Die nachfolgenden zwei Fotos, welche bei der Nachzählung der Überlebensrate vor wenigen Tagen gemacht wurden, zeigen, wie schön die Setzlinge wachsen.

. . . keine guten Neuigkeiten: politisch-ethnisch motivierte Konflikte

In den vergangenen Tagen informierten auch hiesige Medien über politisch motivierte Auseinandersetzungen in Äthiopien. Die Ursache scheint zu sein, dass die Politik der vor zwei Jahren gewählten Regierung unter Präsident Abiy Ahmed (Friedensnobelpreis 2019) nicht von allen 80 ethnischen Gruppen anerkannt wird und dass gewisse Stämme versuchen, ihren eigenen Weg zu gehen, bis hin zu Abspaltungen vom Einheitsstaat Äthiopien. Dies führte u.a. in der 2. November-Woche zu militärischen Einsätzen der Zentralregierung gegen die im Norden gelegene Region Tigray (eine Minderheit von nur rund 5 % der Bevölkerung). Wir haben in der Zentral Zone des Tigray in drei Bezirken Projekte. Bisher sind unsere Gebiete gottlob nicht direkt von diesen Auseinandersetzungen betroffen und wir hoffen ganz fest, dass dies so bleibt.

. . . auch ein Problem: Heuschreckenplage

Ein weiteres Problem ist die seit Längerem grassierende Heuschreckenplage, welche sich in der Regenzeit 2020 (Juli-September) auch auf Gebiete, in denen wir Projekte haben, ausgeweitet hat. Das macht den Bauern grosse Sorgen, denn jetzt reift das Getreide und es ist zu befürchten, dass Teile der diesjährigen Getreideernte durch Heuschrecken vernichtet wird. Die Bauern – unterstützt von Schulen, Universitäten, ja von der ganzen Bevölkerung – versucht verzweifelt, die Heuschrecken fern zu halten, doch dies gelingt mit den bescheidenen Mitteln (Klatschen für Lärm, Tücher zum Verscheuchen) nur zum Teil. So wird nun in diesen Gebieten mit Dringlichkeit das Getreide etwas vor der Reife not-geschnitten. Auch hier können wir nur hoffen, dass sich diese Seuche – nebst Covid welche eine nicht allzu grosse Rolle spielt – bekämpft werden kann.

Wir hoffen ganz fest, bald wieder über mehr Positives berichten zu können.

Kurt Pfister, 10. November 2020