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News Dezember 2021

Liebe Spenderinnen und Spender, sehr geehrte Damen und Herren

So erfreulich unsere Projekte – so traurig, dass sich der Krieg hinzieht!

Bis Ende November sind von allen drei Projektregionen (Oromia, Amhara, Sidamo), in welchen wir 2021 die Arbeiten normal fortsetzen konnten, die Pflanzberichte eingetroffen: wir haben über 9.3 Millionen Bäume gepflanzt. Eine überaus erfreuliche Anzahl Bäume in einem schwierigen Jahr mit COVID-Pandemie, Locust-Plagen und Krieg im Norden von Äthiopien. Aber vor allem auch ein ausserordentlicher Erfolg aller unserer Projektpartner die mit viel Einsatz, Fleiss und Anstrengung trotz der Herausforderungen unsere Projekte so erfolgreich weitergeführt haben. Ihnen gebührt unser ganz grosser Dank, und auch Frau Alem Tsegaye, der Leiterin unserer Geschäftsstelle in Addis Ababa. Sie hat viele der Aufgaben vor Ort für uns übernommen, und beispielsweise bis Ende November viele Projekte besucht und kam mit durchwegs guten Berichten zurück. Natürlich gibt es auch Punkte die im nächsten Jahr angepasst, teilweise auch verbessert werden müssen. Insbesondere hat sie auch die Wichtigkeit von konsequentem Schutz der Wälder angesprochen. Und auf den nächsten Reisen werden wir wiederum sehr genau den Erfolg der Schutzmassnahmen kontrollieren. Im Übrigen aber gedeihen die Setzlinge sehr gut und auch dieses Jahr zeigt sich sehr schön, wie Bäume und Wälder die Natur verändern und verbessern können, wie öde Landflächen grün und fruchtbar werden, und die Bauern sich über neu gewonnenes Kulturland und höhere Erträge freuen können. Besonders schön sind auch die Quellen, welche sie in Gebieten, die vor wenigen Jahren bepflanzt wurden, entstanden sind.

. . . immer neue Repressionen – noch kein Frieden

Zusammen mit Verbündeten aus anderen Regionen sind die Tigray-Truppen weiter auf dem Vormarsch Richtung der Hauptstadt Addis Ababa. Die Zentralregierung hat den Notstand ausgerufen, in vielen Städten gilt nachts ein Ausgehverbot. Vereinzelt gelangen Hilfslieferungen in die seit Monaten abgeschnittenen Gebiete, doch reichen diese bei Weitem nicht aus, den Bedarf an Lebensmitteln, Medikamenten, und anderen lebenswichtigen Gütern zu decken. Der durch die Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis bekannt gewordene Minister-Präsident, Abiy Ahmed, ist seit Ende November 2021 selbst an einem der drei Frontabschnitte und will die Regierungstruppen zum Sieg führen. Alle Internationalen Aufrufe zu Friedensgesprächen sind bisher ohne Wirkung. Wir können nur hoffen und beten, dass bald die Vernunft siegt und dass die nun schon seit Monaten hungernden und leidenden Menschen bald erlöst werden.

Dr. Simon Pfister